Ein Baum am Altar
Haben Sie auch schon einmal genauer auf den ersten Teil unseres Paramentes (Altarbehang) in unserer St. Martinskirche geschaut? Ich lade Sie hiermit zu einer kleinen Meditation ein.
Wir sehen einen grünen Baum- mittendrin-in einer schönen Landschaft. Ein Baum Lebensbaum – Baum des Lebens. Am Baum sind Früchte, rote und sogar eine goldene – Früchte des Lebens. Ein Baum ist auch ein Zuhause – füir die Vögel und die Insekten – auch wir wollen irgendwo zu Hause semn. Ein Baum -ein Freund? Verbindungen zur Kindheit.
Ein Baum braucht die Sonne und den Regen, damit er wachsen kann, damit er grüne Blätter bekommt – unter denen wir Menschen Schatten suchen. Er bekommt Früchte, um den Menschen und den Tieren Nahrung zu geben.
Die Natur ist wichtig für den Menschen, wir müssen sie bewahren! Gott hat uns diesen Lebensraum geschenkt.
Ein Baum – Erneuerung: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Auch der Mensch hat in seinem Leben diese Zeiten geboren werden, Kindheit, Erwachsenwerden – reifen- Alter.
Ein Baum trotzt dem Wind und anderen Naturgewalten – wir müssen auch fest stehen wie ein Baum – siehe Psalm 1.
Ein Mensch, der Gottes Lebensweisheit folgt, der ist wie ein Baum gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht gerät wohl Ein Baum wächst zum Himmel und hat seine Wurzeln fest in der Erde – ein Mensch kann auch fest stehen im Vertrauen und Glauben zu Gott.
Sabine Marsen
Das Kreuz
Das Hauptsymbol des Christentums ist das Kreuz.
Es ist auf dem Parament in die Mitte gestellt.
Es erinnert an den Tod Jesu am Kreuz.
Seit Beginn der Kirche verbindet sich für die Christen mit dem Kreuz die Hoffnung auf Rettung und Hilfe für alle Menschen.
Das Kreuz trägt uns.
Im Schnittpunkt unseres Körperkreuzes ruht unser Herz. Auch unser Körper bildet ein Kreuz nach.
Es gibt uns wieder Licht; das Licht brennt für uns in die Ewigkeit hinein. Der Kreis um das Kreuz herum ist erhellt; die Flamme steigt hell zum Himmel empor.
Die Kerze lässt die Strahlen auch in die Tiefe eindringen. In der Schöpfungsgeschichte steht: ,, Am Anfang war das Licht.“
Unter dem Kreuz erkennen wir das Brot und auf der gegenüberliegenden Seite die Weinrebe mit Trauben in unterschiedlichen Farben.
Jesus möchte mit uns das Abendmahl feiern, die letzte Mahlzeit, die er vor seinem Tod mit den Jüngern gehalten hat.
Zusage der Fülle des Lebens an alle Menschen.
Gertrud Carstensen
Das Feuer von Pfingsten
Auf unserem Altarparament Titelbild – lässt uns der Künstler Raimund Adametz Pfingsten erleben: das Fest des Heiligen Geistes und Geburtstag der Kirche.
In einem Pfingstlied heißt es: , ,Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an.“ Das heilige Feuer – hier aus Flammen in allen liturgischen Farben – ist der Atem Gottes, der lebendig macht und tröstet. Der uns Kraft spendet, uns aus Einsamkeit befreit und Gemeinsamkeit und Verbundenheit stiftet und erleben lässt.
Niemand ist ausgeschlossen, alle sind wichtig! Aus dieser Verbundenheit wächst Gemeinde, bleibt das Feuer der Gemeinschaft lebendig. Zu jeder Zeit, auch überraschend, kann in unserem Leben Pfingsten sein. Wenn wir den Atem Gottes spüren und uns von ihm berühren lassen.
Die Erfahrung des göttlichen Geistes kann angenehm sein wie eine frische Brise. Sie kann sich ebenso in einen Sturm verwandeln, der unser Leben mit Macht durcheinanderwirbelt. Der uns zweifeln lässt – oder heiligen Zorn entfacht: z. B. über einen Krieg, der das Leid unschuldiger Menschen miteinkalkuliert.
Möge die Taube als Ausdruck für die Nähe Gottes den Weg zu uns Menschen und ganz besonders zu Menschen in Not finden. Möge sie uns spüren lassen, dass Gottes Liebe bis in unser zerstörerisches Leben hineinreicht und uns heiligende, neue Kraft und Hoffnung auf Frieden bringen kann.
Ilse Schriever