Herzlich willkommen in der St. Fabian und St. Sebastian Kirche (zu Rensefeld)
Das Apsisgewölbe ist mit einer rotlinigen Darstellung des Jüngsten Gerichtes aus dem Mittelalter ausgemalt. Das farbige Glasfenster in Bleiverglasung zeigt die Darstellung des Abendmahls als letztem Mahl Jesu mit den zwölf Jüngern. Es wurde während der Renovierung der Kirche in den Jahren 1965 bis 1968 im Jahr 1966 von dem Künstler Siegfried Assmann gestaltet. Er hat im norddeutschen Raum nach dem 2.Weltkrieg über 80 Kirchenfenster geschaffen.
1965, in Blockform gemauert, mit einer Natursteindecke abgedeckt Altarleuchter aus Messing von 1698.
Um 1500, Holzskulpturen, unbekannter Meister, die beiden Seitenfiguren stellen Maria und Johannes, den Lieblingsjünger, dar.
Barockzeit, 1672, geschmückt mit Halbreliefs der vier Evangelisten und ihren Symbolen.
Der Schalldeckel ist eine Spende des Mühlenpächters Johann Spangenbarth aus dem Jahre 1583, verziert mit Sprüchen aus dem Brief des Jakobus (1.21 und 1.22) und aus Jesaja 55.11, an der Spitze der auferstandene Christus, Symbol des Sieges des Lebens über den Tod.
Älter als die Kirche, evtl. 10. oder 11. Jahrhundert, Granit, ca. 66 cm hoch, weist auf frühe Missions- und Tauftätigkeiten im jetzigen Ostholstein hin, wurde 1952 zufällig bei Erdarbeiten im Pfarrgarten gefunden.
Kam um 1700 in die Kirche. Rensefeld war Teil des Fürstbistums Lübeck, der Fürstbischof war gleichzeitig weltliches und geistliches Oberhaupt des Fürstbistums Lübeck, eines der über 300 Kleinstaaten im Deutschen Reich. Alle Bischöfe seit 1586 wurden aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf gewählt, dem Haus, aus dem auch die Herzöge von Schleswig-Holstein und die dänischen Könige stammen. Das Fürstbistum endete 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss.
Mittelpunkt des Wappens ist die Mitra – die traditionelle Kopfbekleidung der Bischöfe – und das Bischofskreuz. Die um dieses geistliche Symbol angeordneten Felder sind mit den Wappen der Grafschaften und Herzogtümer ausgefüllt, auf die das Haus Schleswig-Holstein-Gottorf als Ganzes Ansprüche ausübte.
Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Von 1646, Holzskulpturen, jeweils 92 cm hoch, ursprünglich Aufsatzfiguren des aus der Kirche entfernten Hochaltars. Petrus zur linken der Apsis ist an dem Schlüssel, Petrus zur Rechten an dem Schwert zu erkennen.
Figur des Mose mit den beiden 10-Gebots-Tafeln von 1646, Holzskulptur, 105 cm hoch, ursprünglich Bestandteil (Seitenfigur) des aus der Kirche entfernten Hochaltars, jetzt am Aufgang zur Kanzel aufgestellt.
Figur Johannes der Täufer von 1646, Holzskulptur, 105 cm hoch, ursprünglich Bestandteil (Seitenfigur) des aus der Kirche entfernten Hochaltars, befindet sich in einer Nische der Taufkapelle.
16. Jahrhundert, Messing, versehen mit zwei Lichtkränzen für Wachskerzen. Der Lübsche Doppeladler des vorderen Leuchters weist auf die Zugehörigkeit zum früheren Fürstbistum Lübeck und vieler nördlicher Stadtteile Lübecks zur Kirchengemeinde Rensefeld hin.
Die Emporen wurden im 18. Jahrhundert gebaut, als der Platz auf den Kirchenbänken für die sonntäglichen Gottesdienste nicht mehr ausreichte. An der Brüstung der großen Empore im Hauptschiff sind die Namen der ursprünglich zur Kirchengemeinde Rensefeld gehörenden Dorfschaften verzeichnet. Der Kirchenbezirk erstreckten sich früher auf ganz Bad Schwartau, Stockelsdorf und die nördlichen Gebiete von Lübeck.
Verzeichnis der Namen der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg, geordnet nach den Heimatdörfern.
Alter unbekannt – evtl. von 1290, Eichenholz, 95 cm hoch, mit Eisenbeschlägen gesichert, schweres Eisenschloss, im Eingangsbereich der Kirche aufgestellt.
Gedenktafel der Gefallenen aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71.
1968 erbaut von Orgelbaumeister Hinrich Otto Paschen aus Leck, 2 Manuale, 20 Register. Es ist die dritte Orgel der Kirche.
Die abgebildeten drei Eisenglocken waren bis ins Jahr 2016 die Nachfolger der bronzenen Turmglocken, die zum Pfingstgottesdienst 1917 zum letzen Mal ertönten und danach konfisziert und eingeschmolzen wurden, um daraus Kanonen zu gießen.
Die beiden großen Glocken kamen 1921 in den Turm, die kleine Glocke 1962. Sie schlug die Uhrzeit jede halbe Stunde an.
Die Glocken waren auf die Töne d, fis, gis gestimmt.
Die Glocken wurden damals aus Alteisen gegossen worden und ihre Lebensdauer war begrenzt. Die Lebensdauer der beiden großen Glocken war nach Auskunft von Fachleuten weit überschritten.
Daher wurde das gesamte Läutewerk im Jahr 2016 durch Bronzeglocken ersetzt und in einen neuen, Eichenholz-Glockenstuhl gehängt. Dieses Vorhaben wurde allein durch Spenden finanziert.
Nicht mehr in vielen Kirchen wird die Uhrzeit noch mit einem mechanischen Uhrwerk angezeigt, dass zugleich auch das Läutwerk betreibt. Für die Rensefelder Kirche ist das noch so. Das Uhrwerk wird regelmäßig gewartet. Bei Besichtigungen ist es ein großer Anziehungspunkt besonders für Kinder.
Das Uhrwerk wird durch ein großes Gewicht angetrieben, das im Turm über drei Etagen aufgehängt ist. Daneben hängt ein zweites Gewicht, dass den Glockenschlag-Mechanismus mit der Antriebsenergie versorgt.
Das einzige, das inzwischen elektrisch funktioniert, ist das Hochziehen der Gewichte, damit die Uhr nicht stehen bleibt. Wenn der Strom ausfällt, lassen sich beide Gewichte jedoch auch per Hand hochziehen.
Durch die normalen Temperaturschwankungen der Jahreszeiten und der verschiedenen Witterungen ist das Uhrwerk, besonders das Pendel nicht so exact, wie wir es heute von elektronischen Uhren gewohnt sind. Die Lebendigkeit des Glaubens „atmet“ sichtbar in den beiden Zifferblättern der Uhr außen in der Ost- und Westfassade am Turm hoch über dem Kirchenschiff und hörbar im Uhrenschlag, der zu jeder halben Stunde mit einem Schlag und zu jeder vollen Stunde mit der jeweiligen Stundenzahl erklingt.
Warum überhaupt eine Uhr in einer Kirche?
Nun, zunächst aus ganz praktischen Gründen. Früher hatte kaum jemand eine Armband- oder Taschenuhr, schon gar nicht bei der Arbeit auf dem Feld. So diente besonders das Schlagwerk der Uhr dem alltäglichen Rhythmus der Menschen und rief sie z.B. vom Feld.
Ein zweiter Grund für das Anzeigen der Zeit an einer Kirche ist ein inhaltlicher: Die Uhr – weithin sicht- und hörbar – weist uns stets darauf hin, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist. So mahnt die Uhr uns, mit unserer Zeit gut umzugehen und dem Leben zu dienen, denn auch unser eigenes Leben hat ein Ende.