Auch in den Kirchen unserer Stadt finden sich einige Kunstwerke!

Hier finden Sie die Kunstwerke nach den entsprechenden Kirchen aufgeschlüsselt.

Christuskirche Bad Schwartau

Entwurf: Prof. K. Arnold, Grein /Odenwald

Werkstatt: Viktor Behr, Weinheim/ Bergstraße

Die sechseckige Form der Krone erschien als die der Gesamtkonzeption der Kirche am besten angepasste Lösung für eine künstlerische Gestaltung. Sie ist bewußt in einem einfachen, spröden Material gehalten: Eisen, das getrennt, getrieben, geschweißt und geschmiedet wurde.

Die Themen sind dem Leben Christi entnommen.

—  Schau von der Gemeinde aus  —

Die vordere Mittelplatte zeigt:   Die Geburt Christi

Mitte: das Kind, rechts: die heiligen drei Könige, links: die Hirten vor dem Stern von Bethlehem.

Die Platte rechts davon zeigt:  Die Taufe Christi

Mitte: der Kopf ,Christi‘, darüber die taufende Hand; links: die Taube, rechts: der Fisch, Symbole der Taufe.

Die Platte links davon zeigt: Der Jüngling zu Nain

Links: drei Frauen, die den Jüngling tragen, Mitte: der Kopf des Toten, darüber Kopf und Hand Christi, rechts: der
Lebensbaum als Zeichen des Rückkehr des Lebens.

Die Platte zur Turmwand gerichtet: Die Geiselung Christi

Mitte: das Haupt mit der Dornenkrone, links eine Geißel, rechts: drei Spötter.

Die Platte hinten links: Einzug Jesu in Jerusalem

Mitte Christus auf dem Esel, links: ein Tor, Türme, rechts: drei Figuren, die mit Palmen wedeln.

Die Platte hinten rechts: Die Auferstehung

Links: ein Engel, rechts davon das geöffnete Grab mit nach außen  gekippten Stein und einem Soldaten.

Bewusst werden auch die weniger gut sichtbaren Seiten der Krone den gut sichtbaren ebenbürtig gestaltet. Jede Platte trägt auf der Gegenseite der mit einem Thema gestalteten Seite einen Engel, Zeichen der Verherrlichung und Anbetung.

Die Orgel ist von Kemper aus dem Jahr 1964. Allerdings ist der Zustand der Orgel sehr schlecht, und die Orgel soll voraussichtlich noch in diesem Jahr nach Polen verkauft werden. Die konstruktive und musikalische Qualität wurde als minderwertig beschrieben, was der Grund für diese Entscheidung war.

Für eine neue Orgel wird gerade mit Hochdruck daran gearbeitet, einen Förderverein, unter anderem für die neue Orgel, ins Leben zu rufen. Es soll ein Förderverein entstehen, der sich einmal jährlich zusammen setzt und über die finanziellen Mittel und die Zukunft der Kirche entscheidet. Dafür werden aktuell noch Interessierte gesucht, die sich die Postion des Schirmherrn vorstellen können.

Sind Sie interessiert, wollen sich engagieren oder kennen Sie jemanden, melden Sie sich gerne beim Pastor Andreas Rohwer

pastor-rohwer@kirche-bad-schwartau.de

St. Fabian und St. Sebastian Kirche (zu Rensefeld)

Das Apsisgewölbe ist mit einer rotlinigen Darstellung des Jüngsten Gerichtes aus dem Mittelalter ausgemalt. Das farbige Glasfenster in Bleiverglasung zeigt die Darstellung des Abendmahls als letztem Mahl Jesu mit den zwölf Jüngern. Es wurde während der Renovierung der Kirche in den Jahren 1965 bis 1968 im Jahr 1966 von dem Künstler Siegfried Assmann gestaltet. Er hat im norddeutschen Raum nach dem 2.Weltkrieg über 80 Kirchenfenster geschaffen.

1965, in Blockform gemauert, mit einer Natursteindecke abgedeckt Altarleuchter aus Messing von 1698.

Um 1500, Holzskulpturen, unbekannter Meister, die beiden Seitenfiguren stellen Maria und Johannes, den Lieblingsjünger, dar.

Barockzeit, 1672, geschmückt mit Halbreliefs der vier Evangelisten und ihren Symbolen.

Der Schalldeckel ist eine Spende des Mühlenpächters Johann Spangenbarth aus dem Jahre 1583, verziert mit Sprüchen aus dem Brief des Jakobus (1.21 und 1.22) und aus Jesaja 55.11, an der Spitze der auferstandene Christus, Symbol des Sieges des Lebens über den Tod.

Älter als die Kirche, evtl. 10. oder 11. Jahrhundert, Granit, ca. 66 cm hoch, weist auf frühe Missions- und Tauftätigkeiten im jetzigen Ostholstein hin, wurde 1952 zufällig bei Erdarbeiten im Pfarrgarten gefunden.

Kam um 1700 in die Kirche. Rensefeld war Teil des Fürstbistums Lübeck, der Fürstbischof war gleichzeitig weltliches und geistliches Oberhaupt des Fürstbistums Lübeck, eines der über 300 Kleinstaaten im Deutschen Reich. Alle Bischöfe seit 1586 wurden aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf gewählt, dem Haus, aus dem auch die Herzöge von Schleswig-Holstein und die dänischen Könige stammen. Das Fürstbistum endete 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss.

Mittelpunkt des Wappens ist die Mitra – die traditionelle Kopfbekleidung der Bischöfe – und das Bischofskreuz. Die um dieses geistliche Symbol angeordneten Felder sind mit den Wappen der Grafschaften und Herzogtümer ausgefüllt, auf die das Haus Schleswig-Holstein-Gottorf als Ganzes Ansprüche ausübte.

Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.

von 1646, Holzskulpturen, jeweils 92 cm hoch, ursprünglich Aufsatzfiguren des aus der Kirche entfernten Hochaltars. Petrus zur linken der Apsis ist an dem Schlüssel, Petrus zur Rechten an dem Schwert zu erkennen.

Figur des Mose mit den beiden 10-Gebots-Tafeln von 1646, Holzskulptur, 105 cm hoch, ursprünglich Bestandteil (Seitenfigur) des aus der Kirche entfernten Hochaltars, jetzt am Aufgang zur Kanzel aufgestellt.

Figur Johannes der Täufer von 1646, Holzskulptur, 105 cm hoch, ursprünglich Bestandteil (Seitenfigur) des aus der Kirche entfernten Hochaltars, befindet sich in einer Nische der Taufkapelle.

Die Emporen wurden im 18. Jahrhundert gebaut, als der Platz auf den Kirchenbänken für die sonntäglichen Gottesdienste nicht mehr ausreichte. An der Brüstung der großen Empore im Hauptschiff sind die Namen der ursprünglich zur Kirchengemeinde Rensefeld gehörenden Dorfschaften verzeichnet. Der Kirchenbezirk erstreckten sich früher auf ganz Bad Schwartau, Stockelsdorf und die nördlichen Gebiete von Lübeck.

Verzeichnis der Namen der Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg, geordnet nach den Heimatdörfern.

1968 erbaut von Orgelbaumeister Hinrich Otto Paschen aus Leck, 2 Manuale, 20 Register. Es ist die dritte Orgel der Kirche.

Die abgebildeten drei Eisenglocken waren bis ins Jahr 2016 die Nachfolger der bronzenen Turmglocken, die zum Pfingstgottesdienst 1917 zum letzen Mal ertönten und danach konfisziert und eingeschmolzen wurden, um daraus Kanonen zu gießen.

Die beiden großen Glocken kamen 1921 in den Turm, die kleine Glocke 1962. Sie schlug die Uhrzeit jede halbe Stunde an.

Die Glocken waren auf die Töne d, fis, gis gestimmt.

Die Glocken wurden damals aus Alteisen gegossen und ihre Lebensdauer war begrenzt. Die Lebensdauer der beiden großen Glocken war nach Auskunft von Fachleuten weit überschritten.

Daher wurde das gesamte Läutewerk im Jahr 2016 durch Bronzeglocken ersetzt und in einen neuen, Eichenholz-Glockenstuhl gehängt. Dieses Vorhaben wurde allein durch Spenden finanziert.

Nicht mehr in vielen Kirchen wird die Uhrzeit noch mit einem mechanischen Uhrwerk angezeigt, dass zugleich auch das Läutwerk betreibt. Für die Rensefelder Kirche ist das noch so. Das Uhrwerk wird regelmäßig gewartet. Bei Besichtigungen ist es ein großer Anziehungspunkt besonders für Kinder.

Das Uhrwerk wird durch ein großes Gewicht angetrieben, das im Turm über drei Etagen aufgehängt ist. Daneben hängt ein zweites Gewicht, dass den Glockenschlag-Mechanismus mit der Antriebsenergie versorgt.

Das einzige, das inzwischen elektrisch funktioniert, ist das Hochziehen der Gewichte, damit die Uhr nicht stehen bleibt. Wenn der Strom ausfällt, lassen sich beide Gewichte jedoch auch per Hand hochziehen.

Durch die normalen Temperaturschwankungen der Jahreszeiten und der verschiedenen Witterungen ist das Uhrwerk, besonders das Pendel nicht so exact, wie wir es heute von elektronischen Uhren gewohnt sind. Die Lebendigkeit des Glaubens „atmet“ sichtbar in den beiden Zifferblättern der Uhr außen in der Ost- und Westfassade am Turm hoch über dem Kirchenschiff und hörbar im Uhrenschlag, der zu jeder halben Stunde mit einem Schlag und zu jeder vollen Stunde mit der jeweiligen Stundenzahl erklingt.

Warum überhaupt eine Uhr in einer Kirche?

Nun, zunächst aus ganz praktischen Gründen. Früher hatte kaum jemand eine Armband- oder Taschenuhr, schon gar nicht bei der Arbeit auf dem Feld. So diente besonders das Schlagwerk der Uhr dem alltäglichen Rhythmus der Menschen und rief sie z.B. vom Feld.

Ein zweiter Grund für das Anzeigen der Zeit an einer Kirche ist ein inhaltlicher: Die Uhr – weithin sicht- und hörbar – weist uns stets darauf hin, dass unsere Lebenszeit begrenzt ist. So mahnt die Uhr uns, mit unserer Zeit gut umzugehen und dem Leben zu dienen, denn auch unser eigenes Leben hat ein Ende.

St.-Martin-Kirche Cleverbrück

Hier können Sie eine Fülle von einzelnen Kunstwerken entdecken. Die Zusammenfassung – nennen wir es gerne Wissenschaftliche Arbeit- verdanken wir einzig der ehem. Pastorin Anne Rahe. Für das Vertrauen, diese Arbeiten in den QR Code einarbeiten zu dürfen, indem uns der breite Ordner überlassen wurde, möchten wir uns ausdrücklich bedanken.
Förderverein Museum

Der Ritter Martin teilte einst seinen Mantel, um einem frierenden Bettler zu helfen. Wegen seiner Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft rückte er in die Reihe der Heiligen und war im nördlichen Bereich des christlichen Abendlandes besonders volkstümlich. Viele Kirchen tragen daher seinen Namen. Doch auch Martin Luther war für die Namensinspiration von Bedeutung.

Nach langen Diskussionen, welcher Heilige für das Fenster am besten passen würde, entschied man sich am Ende für den Namensgeber der Kirche, den Heiligen Martin. Hergestellt wurde das Fenster vom Künstler Otto Wulk aus Scharbeutz. Zunächst wurde die Skulptur ohne das dahinter liegende Glas hergestellt und angebracht. Der Luftzug war ein großes Problem, der auch der Schmiedin, Margarethe Oehlschlaeger, eine Lungenentzündung bei der Herstellung 1964 beschert hat.

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Der Gnadenstuhl wurde ebenfalls vom Grafiker Otto Wulk entworfen. Er zeichnete seinen Plan erst auf Papier und anschließend wurde dieser dann auf die Wand geworfen und so vor Ort passend gebogen. Die Messingprofilrohre mussten dafür mit Sand gefüllt werden, was mit einem Trichter über das Dach der Kirche passierte. Ursprünglich war der Gnadenstuhl über dem Mosaikfenster an der Ostseite der Kirche angebracht. Doch weder das Kreuz, noch das Fenster kamen so richtig zur Geltung. Auf Initiative von Pastor Bräsen hin wurde der Gnadenstuhl an seinen jetzigen Ort versetzt.

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Der Orgelengel, bzw. offiziell Bekrönungsfigur kam erst 2015 auf die Orgel. Bereits seit dem Bau der Orgel 1983 war für viele klar, dort würde etwas fehlen. Dass dieser Engel nun heute so auf der Orgel ist, hat die Martinskirche vielen fleißigen Spender.innen zu verdanken. Denn von den 13.000 €, die der Engel gekostet hat, kam kein Geld über die Kirchensteuer oder die Haushaltsmittel der Kirche.

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Das Fenster befindet sich an der Ostseite der Kirche. Es war ehemals Platz des Gnadenstuhls, der heute allerdings nicht mehr vor diesem hängt. Stellt man sich aber vor, er wäre noch da, kann man mit etwas Fantasie auch heute noch die Hände Gottes, die Taube, die Füße des Gekreuzigten und andere Details sehen. Hergestellt wurde das Fenster 1964 von Otto Wulk.

Bei der Betrachtung des Altars, der aus Backstein hergestellt ist, fällt einem schnell das Altarparament auf. Dieses Tryptichon wurden im Jahr 2000 nach einer Skizze vom Künstler Raimund Adametz hergestellt. Es stellt dar (v.L) ein Baum als Bild, für die Schöpfung (Gott, Vater), ein Kreuz als Zeichen für Jesus Christus, und das Feuer als Bild, für den Heiligen Geist.

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Der Bauausschuss-Sitzung vom 23. Januar 1964 lässt sich entnehmen, dass man ein Taufbecken sucht, das unten gemauert und oben ein herausnehmbares Becken haben soll.

Die Taufschale aus Bronze, die heute in der Kirche steht, ist nicht das Original ist. Als das Ehepaar Grove die erste herstellte, mussten sie feststellen, dass diese während des Brennens rissig wurde und so neu angefertigt werden musste.

Die ursprüngliche Schale war aus Keramik, hatte aber ein Loch bekommen und war dadurch nicht mehr verwendbar. Erst durch eine Spende von Martha Koch, einer Kriegswitwe aus dem 1. Weltkrieg, konnte diese von Herrn Oehlschläger in Bronze neu gegossen werden. In der Taufschale finden sich Ornamente am Rand und das Symbol des Fisches in der Mitte.

Wer für das Schmieden der Türgriffe, in der Darstellung Jona im Maul des Walfisches, verantwortlich war, ist leider bis heute ein offenes Rätsel.

Für den Bau der Orgel wurden drei Angebote von verschiedenen Firmen eingeholt. Mit 40.300 DM war eine Firma deutlich günstiger, als die beiden anderen und diese bekam dann auch schließlich den Auftrag, die Orgel herzustellen.

Ursprünglich hatte die Kirche eine Becker Orgel, die links vorne im Seitenschiff stand und die auftragsgemäß sehr schmal gebaut wurde. Das Motto war: Große Kirchenmusik kann man in Lübeck hören.

Doch schon bald wurde die Unzufriedenheit über das kleine Instrument sowohl vonseiten der Kirchenmusiker als auch der Gottesdienstbesucher laut. So kam der Orgelumbau in die Gänge. Die Becker Orgel wurde nach Hamburg-Blankenese verkauft, für mehr Geld als sie ursprünglich gekostet hatte, woraufhin in einer Zeitung zu lesen war, die Cleverbrücker seien so clever, dass sie aus der alten Orgel noch ein Geschäft machten. Herr Arlt konzipierte die neue Orgel mit Herrn Noeske von der Orgelbauwerkstatt Rotenburg, seit 1983 steht sie in der Martinskirche.

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Friedhofskapelle zu Rensefeld 

Ein besonderes Augenmerk verdient das große Fenster an der Westfront der Kapelle. Obgleich aus heutiger Sicht die Darstellung nicht unbedingt dem Zeitgeschmack entspricht, lohnt es sich, sich mit der Motivik des Fensters näher zu befassen:

Das Bild nimmt als Gesamtkunstwerk den Schriftzug am Engang der Friedhofskapelle „Ewigkeit in die Zet leuchte hell hinein“ auf und gestaltet in Glas-Bild-Technik der Bleiverglasung mit gefärbtem Glas die Inhalte der christlichen Auferstehungsbotschaft.

Zentral in der Mitte, das gesamte Bild dominierend, sieht man den auferstandenen Christus. Gekleidet ist er in ein goldenes Gewand: War er zuvor als armer Mann auf einem Esel in die goldene Stadt Jerusalem eingezogen, so ist er nun als Auferstandener der wahre König der Welt. Die rechte Hand hat er zur Segensgeste erhoben.

Hinter dieser Figur sieht man eine sanfte Hügellandschaft und ahnt – durch die stahlenförmig angeordneten Glasscheiben – die aufgehende Sonne direkt hinter der Christusfigur. Ein neuer Tag, ein neues Leben…

Neben dieser zentralen Figur des Auferstandenen Christus gibt es weitere zahlreiche Motive aus der christlichen Symbolik, die den Trauernden Hoffnung schenken sollen:

Zwei weiße Tauben nehmen die Berichte der Evangelien von der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer am Jordanfluss auf: „Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel auftat und die Geistkraft Gottes wie eine Taube herabkam auf ihm. Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.“ (Markus 1,10-11)

Dazu passendes Motiv ist der Fluss, der sich unter dem auferstandenen Christus über das gesamet Bild zieht. Es kann an den Jordan-Fluss gedacht sein, daneben ist aber auch die alte Symbolik des Lebensflusses aufgenommen. Denken mag man auch an den Fluss „Charon“, der aus der griechischen Mythologie stammt, und die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits beschreibt. Die Segelschiffe im rechten und linken Bildabschnitt nehmen ebenfalls diesen Gedanken auf, denn sie dienen dem Hinüberkommen von einem zum anderen Ufer. Dass das Schiff zugleich altes christliches Symbol für Rettung ist, erschließt sich aus der Erzählung von der Rettung im Sturm (Markus 4,35-41). Außerdem spielt der Fluss auf das „lebendige Wasser“ an, dass Gott verspricht. (Offenbarung 21,6)

us dieser Bibelstelle ist auch das „A und O“, Alpha und Omega des griechischen  aufgenommen: „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ (Offbarung 21,6)

Die Darstellung einiger Häuser im Vordergrund des Bildes sind einerseits Zeugen der Zeit, in der das Fenster entstanden ist – Ende der 1950er Jahre. Sie geben sehr gut den damaligen Baustil wieder. Andererseits liegt ihnen auch eine biblische Aussage zugrunde, die Hoffnung vermittelt: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14)

Georgskapelle

Bis 1926 Uhr besaß die Georgskapelle als kostbares Kunstwerk den „Altar der Zirkelbrüder“, der heute im Lübecker St. Annen-Museum aufgestellt ist. Er war zur Zeit des Dritten Reiches zur Renovierung dorthin gegeben worden und wurde dann aufgrund einer Verfügung dem Museum vermacht. Bemühungen, diesen Altar nach dem Krieg wieder nach Schwartau zurückzuholen, scheiterten.
Als Ersatz erhielt die Georgskapelle den schönen, wenn auch nicht so wertvollen Barockaltar von 1674 aus der Lübecker Sankt Lorenz Kirche.
In der Mitte des Altars findet sich das Kreuz mit dem Gekreuzigten. Diese Darstellung ist nicht nur die Mitte, sie beherrscht auch durch ihre Größe den Altar. Links und rechts davon zwischen vier großen Säulen steht je eine Figur mit einem Buch in der einen Hand.
Über der Kreuzigungsdarstellung – wie auf dem Dach eines Hauses – steht noch einmal Christus in lebendiger Bewegung und als der Auferstandene, mit der Fahne des Sieges in der Hand – des Sieges über den Tod.
Unterhalb des Ganzen – in der sogenannten Predella – finden sich drei Bilder in etwas kleinerem Format, die man nur von nahem betrachten kann.
Links findet sich eine Landschaft mit Bäumen und Wiesen, von einem Wasser durchflossen. Im Vordergrund steht ein Mann in rotem Gewand, von Schafen umgeben – eines trägt er auch auf seinen Schultern. Das lässt an den 23. Psalm denken: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“. Oder auch an das Gleichnis vom verlorenen Schaf im Neuen Testament.
Auf der rechten Seite ist ein seltsames Bild. In einer weiten Landschaft mit Hügeln und Bergen – offenbar eine Wüste – steht vor einer Anzahl von Zelten ein Pfahl mit einem Querbalken oben, an dem eine mächtige Schlange herabhängt. Drumherum sind Menschen, eine Dreiergruppe ist ganz links im Vordergrund. Es handelt sich um die Darstellung der sogenannten „Ehernen Schlange“ aus 4. Mose 21. Während der Wanderung des Volkes Israel in das gelobte Land trafen die Menschen unter anderem auch auf eine Schlangenplage. Viele wurden gebissen und starben an dem Gift. Die Israeliten klagen Gott ihr Leid und bitten um Vergebung. Darauf hin lässt Mose – wohl einer der Männer im Vordergrund des Bildes – eine Stange aufrichten und eine bronzene Schlange daran aufhängen. Wer gebissen wird und zu ihr aufblickt, wird gerettet. Diese Geschichte und dieses Bild erzählen davon, wie das Volk Israel unterwegs immer wieder die Bewahrung Gottes erfährt. Nicht gerade zufällig ist diese Geschichte wohl für diesen Altar ausgesucht worden. Denn auch wie die St. Lorenzkirche gehörte die Georgskapelle ursprünglich zu einem Ring von Kapellen um Lübeck herum, die an Orten errichtet wurden, an dem kranke Menschen gepflegt wurden. Hier ist es nun der Blick auf das Kreuz und den Gekreuzigten, der rettet und heilsam ist für die leidenden Menschen. Denn Christus erlöst von der Schwere des Todes und nimmt sich ihrer an.
Das Bild unten in der Mitte ist weniger eindeutig erkennbar: Um einen Tisch sind Menschen in verschiedener Kleidung versammelt: Frauen, Männer und Kinder. Einer in der Mitte teilt offenbar etwas zu essen an die Umstehenden aus, ein anderer schiebt ihm bereits einen Teller zu. Es könnte sich um ein geschlachtetes Lamm handeln. Dann wäre in der Szene ein Passamahl dargestellt. Die Juden erinnern damit an den Auszug aus der Sklaverei in Ägypten.
Das größte Bild ist die Kreuzigungsszene. Die Figur des Gekreuzigten erhebt sich über zwei gemalte Personen: Maria und einer der Jünger. Jesus Arme sind segnend und behütend über diesen beiden ausgebreitet. Die Trauernden wissen noch nicht, dass dieser Jesus leben und herrschen wird, und doch stehen sie schon unter seinem Segen.
Abgesetzt davon befinden sich links und rechts je für sich zwei Figuren: links der Evangelist Johannes mit einem Buch und einer Feder in der Hand; rechts Petrus ebenfalls mit einem Buch und einem Schlüssel.
Zwei Inschriften weist der Altar auf: Über dem Kreuz heißt es: „Der Mensch prüfe sich aber selbst“ nach 1.Korinther11,28. Damit wird auf die Teilnahme am Abendmahl hingewiesen. In Brot und Wein ist Christus gegenwärtig und wir haben an ihm teil. Dies setzt jedoch auch voraus, dass wir aufrichtig und uns prüfend ihm zuwenden. Unter dem Kreuz ist zu lesen: „Halte im Gedächtnis Jesus Christus, den Gekreuzigten.“ nach 2.Timotheus 2,8.
Abschließend sei noch auf eine Art Monogramm hingewiesen: Der Buchstabe ,S‘ zusammen mit einer Art Anker verzieren den Fuß des Kreuzes in der Mitte. Eventuell hat sich der Stifter hier verewigen lassen. Weitere Hinweise dazu finden sich allerdings nicht.