1138 nach Christus waren nach 200 Jahren andauernder blutiger Kämpfe die in Ostholstein lebenden Slawen endgültig besiegt. Heinrich der Löwe setzte seinen treuen Lehnsmann Adolf II. von Schauenburg als Graf von Holstein, Stormarn und Wagrien ein und trug ihm auf, das verwüstete Land wieder aufzusiedeln.

Der Graf rief Siedler aus Westfalen, Holland, Flandern und auch die Sachsenstämme der Holsten und Stormaren ins Land. Die besiegten Slawen blieben entweder im Land – insbesondere in der Gegend von Plön, Lütjenburg und Oldenburg – oder sie siedelten in der Nähe der Neusiedler.

Zur Durchführung dieser anspruchsvollen Aufgaben in unruhigen Zeiten bestimmte Adolf II. sogenannte „Lokatoren“; meist adlige Siedlungsunternehmer. Diese wurden mit 2 Hufen Land (also zwei Bauernstellen) ausgestattet und bekamen die niedere Gerichtsbarkeit zugesprochen.

Ob in dieser frühen Zeit der Niederadel schon befestigte Landsitze baute, ist bis heute nicht bewiesen. Es existieren aus dieser frühen Zeit nur wenige Urkunden. Nur ein Lokatorenvertrag aus der Propstei ist uns bekannt.

Wir wissen auch nicht, wie der frühe Lokator in Groß Parin hieß. Es ist aber zu vermuten, dass Groß Parin ursprünglich eine slawische Siedlung war – wohl weiter unten an der Schwartau westlich des Riesebuschs, die dann von den Neusiedlern übernommen wurde. Die Slawen mussten über den Pariner Berg umsiedeln und gründeten Klein Parin inmitten der damals noch vorhandenen Wälder.

Irgendwann im Laufe des 13.Jahrhunderts übernahmen die von Buchwalds das Land (vielleicht waren sie auch schon die frühen Lokatoren?) und bauten in der Nähe der heutigen Feuerwache eine Motte, indem ein etwa 4-5m breiter Graben ausgehoben, und das Erdreich in der Mitte des kreisrunden Graben aufgeschüttet wurde. Auf dem neuen Hügel wurde dann ein Turm errichtet, ähnlich wie der Turm der nachgebauten Turmhügelburg in Lütjenburg. Davor wurde ein Wirtschaftshof errichtet mit Scheunen, Stallungen und dem Haus der adligen Familie. Im Jahr 1377 verkauften die Buchwalds dann die Burg und das Dorf an den Bischof von Lübeck. Aufgrund des Befestigungsverbotes der Stadt Lübeck musste die Burg abgerissen werden und das Baumaterial durfte auch nicht zum Bau einer neuen Burg verwendet werden. So kam das Ende der Burg in Groß Parin.

Heute sind noch der breite Wassergraben und der Hügel mit 20 m Durchmesser deutlich zu sehen. Der Burghügel ist als Bodendenkmal ausgewiesen und befindet sich auf dem Gelände der Familie Faasch.